Gesund Tippen: Mit der ergonomischen Tastatur Schmerzen vermeiden

Optisch gleicht sie eher Science-Fiction-Visionen. Doch für die Gesundheit ist die ergonomische Tastatur ein Muss für Vieltipper. Warum, lesen Sie ...

Es zwackt und zwickt den, der lang am Computer tippt

Die Finger fliegen nur so über die Tasten, doch tut der Rücken weh? Das Klackern des Tippens hallt durch den Raum, dabei sind die Schultern verspannt? Zieht es im Arm? Wenn es an mehreren Stellen im Oberkörper schmerzt, kann die falsche Tastatur am PC schuld daran sein.

Wer lange am Laptop, Mac und Co sitzt, leidet oft unter Bewegungsmangel. Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und andere Beschwerden sind die Folge.

Experten sind sich einig. Auch die falsche Tastatur trägt dazu einiges bei. Der Arbeits- und Sportmediziner Michael Spalleck konstatiert, dass gerade langes Sitzen mit der falschen Nutzung von Maus und Tastatur zu Problemen führen kann [1].

Schon gewusst? Der Abstand zwischen Händen und Wirbelsäule sollte bei der optimalen Sitzhaltung am Computer so gering wie möglich sein. Je größer der Abstand, desto größer mögliche Schmerzen und Beschwerden. Daher sollte die Tastatur so nah wie möglich am Körper sein.

Herkömmliche Tastaturen ermöglichen dies nicht immer. Sie zwingen Finger, Hände und Arme häufig in eine Haltung, die Muskeln verspannen lassen und Sehnen sowie Gelenke belastet.

Mit der falschen Tastatur kann es zum Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI-Syndrom) kommen. Eine ergonomische Tastatur kann Abhilfe schaffen.

5 Zeichen, dass Sie eine falsche Tastatur haben

Auf zahlreichen Schreibtischen stehen immer noch die falschen Tastaturen. Bei Ihnen auch? Hier hilft ein einfacher Test. Haben Sie sich schon einmal mindestens einer dieser Frage gestellt:

  1. Wo war noch mal das „y“, wo das „z“?
  2. Wozu sind nur die Füße unter der Tastatur nützlich?
  3. Sind Shortcuts nicht eher etwas aus der Modewelt?
  4. Unter Blöcken verstehen Sie große Gebäude mit vielen Wohneinheiten?
  5. Warum klingen die Tasten so laut wie auf einer Schreibmaschine?

Diese fünf Fragen sind eindeutige Zeichen: Sie haben keine ergonomisch geformte Tastatur. Schmerzen die Handgelenke bereits? Sind die Schultern verspannt?

Dann wird es Zeit für eine neue Investition.

Die Anforderungen an eine ergonomische Tastatur

Ergonomisch ist nicht gleich ergonomisch. So manches futuristisch ausschauende Keyboard hat nichts mit dem Schutz der Gesundheit zu tun. Wichtig ist daher, die Anforderungen an eine ergonomische Tastatur zu kennen.

Die „Aktion Gesunder Rücken“ hat hier Empfehlungen aufgestellt, an die sich jeder orientieren kann.

So muss eine ergonomisch geformte Tastatur so bedient werden können, wenn das Schultergelenk locker und die Arme nah am Körper sind. Höhe und Neigung des Keyboards sind idealerweise verstellbar. Wichtig ist hier die natürliche Wölbung der Hand über den Tasten.

Abgewinkelte Handgelenke sollte die Tastatur nicht erfordern: So richten „Füßchen“ unter herkömmlichen Tastaturen immer Schaden an, denn die Handgelenke sind abgeknickt.

Bei der ergonomischen Tastatur ist die Neigung in die andere Richtung: nach hinten. So liegt das Handgelenk gerade. Unterarme werden abgestützt und der Handballen stört sich an keinem Untergrund. Im Gegenteil: Der Handballen liegt entspannt auf.

Die Tasten sind leicht, die Wege zwischen ihnen kurz. Die Beschriftung muss ebenso gut lesbar und im Kontrast zum Untergrund sein.

Eine Anordnung der Tasten in Blöcken erleichtert das Arbeiten. So hat eine ergonomisch geformte Tastatur meist Buchstabenbereiche für die rechte und linke Hand. Die Zahlen und Zusatztasten sind in separaten Gruppen.

Hat die Hand einmal Ruhepause sollte die ergonomische Tastatur eine Auflage für sie bieten. Ist viel zutun, muss die Tastatur sowohl das 10-Finger-System als auch einfaches Tippen ermöglichen.

Die optimale ergonomische Tastatur hat einen sicheren Stand auf jedem Untergrund und ist frei von Schadstoffen. Kabellose Modelle ermöglichen ein freies Aufstellen.

Tipps und Tricks: So finden Sie die richtige Tastatur

Wer den Wunsch hat, auch ergonomisch zu tippen, sollte sich bei der Auswahl Zeit lassen. Wichtig ist es, die Tastatur immer auszuprobieren. Denn jeder Mensch ist anders, für jeden Computerfan gibt es die optimale Tastatur.

Welche Tasten werden benötigt? Der eine kann gut und gerne auf den Nummernblock verzichten, der andere nicht. Auch Zusatztasten blähen eine Tastatur oft unnötig auf.

Rechtshändler wird eine schmale Tastatur empfohlen, da sie so auch die Maus näher am Körper führen können. Ein integriertes Mauspad ist selten bei einer ergonomischen Tastatur zu finden.

Fehlt die Handballenauflage, aber die Tastatur ist in allen anderen Punkten optimal? Kein Problem. Dann kann mit einer speziellen Unterlage die Handballenauflage hinzugefügt werden.

Quellen und Literaturhinweis:

  1. Deutsche Rheuma-Liga: Arbeiten am Bildschirm: Maus & Co. im Ergo-Visier